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Nach der Pause folgte die von Rolf bei der Begrüßung angekündigte Verlosung.

Es gab eine signierte Biografie von Ronnie, einen Fanschal nach Wahl, ein von allen Spielern signiertes Queue, ein von allen Spielern signiertes Shirt und als Hauptpreis zwei Finaleintrittskarten für das German Masters inklusive Übernachtung im Spielerhotel zu gewinnen. Bei eben diesem Hauptpreis kam es dann auch zu einem Faux Pas, da alle Lose die Serie O hatten, aber einige weiß und andere Blau waren. Zwei Herren erhoben aufgrund der Losnummer O 288 Anspruch auf den Hauptgewinn. Aber eines der Lose war Blau. Die Lösung, die Rolf und die Veranstalter fanden, war so einfach wie fair: Beide Gewinner bekamen je 2 Finaltickets für das German Masters im Februar spendiert.

Nach der Ziehung der Lose begann dann der etwas lockerere Teil des Programms, und dazu stand erstmal Speedsnooker auf dem Plan.

Rolf stellte zuerst den Lokalmatador vor. Marius Wiese, ein 18 jähriger Berliner Landesmeister, hatte die Ehre, in der doch etwas anderen Snookerdisziplin gegen die Profis anzutreten zu dürfen. Marius erzählte dem gespannten Publikum, dass sein höchstes Break eine 98 ist und er mit 13 Jahren Snooker durch Zufall anfing, nachdem ihn ein Snookertisch in einer Poolhalle neugierig gemacht hatte. Nach der Vorstellung von Marius kamen Ronnie, Judd, Neil und als Schiedsrichter Michaela Tabb und Bernie Mickeleit unter tosendem Applaus in die Halle zurück.

Im Gegensatz zu Match Snooker besteht Speedsnooker aus verschiedenen Disziplinen, bei denen es darauf ankommt, in möglichst schneller Zeit viele Bälle zu lochen. Nach jeder Disziplin scheidet der langsamste Spieler, oder der Spieler mit der geringsten Punktezahl in einer bestimmen Zeit, aus.

1.Diszipin.

Es befanden sich 9 Rote auf dem Tisch und eine Schwarze. Aufgabe der Spieler war es, in möglichst kurzer Zeit die 9 Roten zu lochen und danach als Abschluss auch Schwarz. Rolf fragte, wer denn anfangen wolle und Neil sagte energisch, Judd müsse anfangen. Somit blieb dem Youngster keine Wahl, als sich als erstes für diese außergewöhnlichen Variante an den Tisch zu stellen: wenn der Weltmeister es sagt.

Judd legte los wie die Feuerwehr. Hier spielte der Linkshänder auch mal mit seiner rechten Hand und in einem schnellen Tempo fegte er förmlich den Tisch leer. Seite Zeit betrug rekordverdächtige 59, 67 Sekunden.

Ronnie, für seinen schnellen Spielstil bekannt, war als nächster dran. Doch dieses Mal hatte er seine Rakete anscheinend nicht mehr zünden können, denn er brauchte für ihn doch sehr lange 82,41 Sekunden, um den Tisch komplett abzuräumen.

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Neil, der Dritte der sich an dieser Disziplin versuchte, verschoss keinen einzigen Ball und brauchte 61,22 Sekunden.

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Nun war der Auftritt von Marius gekommen. Er musste allerdings nur 5 Rote und die Schwarze lochen, um ihm gegen die Profis eine reelle Chance zu ermöglichen. Es galt also, die Zeit von Ronnie zu schlagen und er wäre in der nächsten Disziplin dabei. Allerdings merkte man ihm nun doch seine Nervosität an. Manche Bälle weigerten sich energisch dagegen, in die Tasche zu fallen. Als er fertig war, wollte Rolf gar nicht seine Zeit sagen, den Marius war nur sage und schreibe 4 hundertstel Sekunden langsamer wie Ronnie. Wie schade für ihn, denn damit war er ausgeschieden, aber es war trotzdem eine Riesenleistung von Marius.

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2. Disziplin.

in dieser Disziplin ging es darum, die 6 Farben zu lochen, die allerdings auf anderen Spots lagen. Derjenige, der am längsten dazu braucht, würde ausscheiden.

Ronnie begann: Er versuchte offensiv zu spielen und verschoss aber eine lange Gelbe, die erst beim dritten Versuch fallen wollte. Nachdem er grün auch noch verschossen hatte, war schon klar, dass das keine gute Zeit geben würde. Braun und Blau fielen zwar beim ersten Anspielen, doch Pink wollte auch nicht lang in die Tasche fallen. Ronnies Zeit betrug 120, 76 Sekunden.

Neils lange Gelbe wollte, wie bei Ronnie, auch nicht fallen. Er snookerte sich auch ein paar Mal selber und er verfehlte Pink zunächst, doch diese flukte in eine andere Tasche. Neils Zeit betrug 69,09 Sekunden. Judds lange Gelbe fiel blitzsauber. Dann folgen auch einige verfehlte Bälle und seine Zeit betrug am Ende 78,33 Sekunden.

Ein Blick auf die Zeiten zeigt: Ronnie war bei dieser Disziplin der langsamste und schied somit aus.

 

3. Disziplin

Es war eine „normale“ Snookersituation aufgebaut mit 5 Roten. In 1:30 Minuten müssen die Spieler ein möglichst hohes Break schießen, wer die meisten Punkte holt, gewinnt diese Disziplin.

Dieses Mal startete der Weltmeister als erstes: Sein Split war nicht gut und er musste somit erst viele kleine Kontakte spielen, die ihn viel Zeit gekostet haben. Am Ende bekam er auch einen Kieckser. Sein Break nach der abgelaufenen Zeit: 26 Punkte

Das vorgelegte Break von Neil war für Judd durchaus zu schlagen, aber auch er bekam die Roten nicht richtig auseinander, fand dann trotzdem einen guten Einstieg ins Break. Als die 1:30 Minuten abgelaufen waren hatte er 31 Punkte auf dem Konto und war somit der verdiente Berlin Speedsnookerchampion.

Unter ohrenbetäubenden Applaus verabschiedeten sich Ronnie und Judd von dem Berliner Publikum und gingen in den Backstagebereich

Als nächsten Programmpunkt forderte Marius den Weltmeister noch zu einem ein Frame Match heraus, Michaela war die Schiedsrichterin bei dieser Challenge.

Der Herausforderer eröffnete den Frame und erntete gleich mal Lob von Neil für seinen guten Eröffnungsstoß. Neil misslang eine Safety und ließ Marius an einen relativ offenen Tisch. Dieser verfehlte aber seine einfache Einstiegsrote, doch durch einen Fluke war er trotzdem im Break.

Nach 3 Punkten musste er aber durch eine verschossene Rote den Tisch wieder verlassen. Neil machte 7 Punkte und ließ Marius wieder an den Tisch, der Rot, aber leider auch zeitgleich Schwarz lochte und somit ein Foul beging.

Durch einen sehr guten, präzisen Ball entlang der Bande fand Neil einen richtigen Einstieg. Doch als Neil eine Rote als Double lochen wollte, lässt er die Rote direkt vor der Tasche liegen und lässt Marius einen leichten Einsteiger. Der Punktestand zu dieser Zeit war 4:19 für Neil. Marius nimmt Neils Geschenk dankend an, verschießt aber Schwarz vom Spot, was fatal für ihn war, weil er auf Gelb gestellt hatte.

Doch ebenso fatal war es auch für Neil, der Gelb ebenfalls verschoss. Nun folgten viele vergebene Chancen von beiden Seiten, wobei Neil den Marius doch sehr häufig an den Tisch gelassen hatte und selber sehr offensiv spielte. Marius lochte Braun, Blau, Pink und Schwarz als Fluke und gewann doch tatsächlich den Challenge-frame gegen den amtierenden Weltmeister mit 33:30 Punkten(wenn Neil auch ein bisschen nachgeholfen hat). Rolf meinte zu Marius, jetzt könne er sich ein T-Shirt drucken lassen, auf dem „Welteisterbezwinger“ stehen sollte.

Auch Marius, Michaela und Neil wurden mit gewaltigem Applaus verabschiedet.

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{rt}

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