Turniertag 1 – 31.01.2018:

Und wieder ist eine Titelverteidigung in Berlin nicht mehr möglich. Vorjahressieger Anthony Hamilton muss sich in seinem Auftaktmatch gegen Jimmy Robertson mit 1:5 klar geschlagen geben.

Besser machte es der German Masters Sieger von 2014 Ding Junhui. Er konnte sich mit 5:3 gegen Michael Georgiou durchsetzen. Auch Joe Perry erreicht nach seinem hartumkämpften 5:4 gegen Yu Delu die nächste Runde.
Mit dem frischgebackenen Masters-Gewinner Mark Allen ist ein weiterer namhafter Spieler in der ersten Hauptrunde gescheitert. Er unterlag in der Abendsession Matthew Selt denkbar knapp mit 5:4.

Ein wahres Breakfestival gab es in der Begegnung Judd Trump gegen Ben Woollaston zu bewundern. Beide Spieler nutzen jede sich bietende Chance zu einem, oft auch gleich frameentscheidenden, Break von mindestens 50 Punkten. Judd Trump nutze am Ende die sich bietenden Chancen besser und erreicht mit einem 5:3 die zweite Hauptrunde.

In den weiteren drei Partien der Abendsession unterlag Martin Gould, German Masters Gewinner von 2016, in seinem Erstrundenmatch Gary Wilson mit 2:5. Mark Williams ringt Fergal O’Brien mit 5:3 nieder und Jack Lisowski unterliegt Ricky Walden ebenfalls mit 3:5.

 

Turniertag 2 – 01.02.2018:

Morgensession - 10:00 Uhr

In den drei Matches der Morgensession blieben die Überraschungen aus. Mark Davis und Shaun Murphy erreichen jeweils mit einem 5:2 gegen Niu Zhuang und Alan McManus die zweite Runde der German Masters 2018. Ebenso wie Mei Xi Wen, der Hammad Miah mit 5:1 schlagen konnte.

Nachmittagssession – 15:00 Uhr

Auch der Weltranglistenerste Mark Selby scheiterte in der ersten Hauptrunde. Er unterlag einem großartig spielenden Xiao Guodong mit 3:5. Graeme Dott war zunächst mit 0:3 in Rückstand geraten, ehe er aufdrehte und fünf Frames in Folge zum 5:3 Matchgewinn für sich entscheiden konnte. Ryan Day gab sich keine Blöße und setzte sich souverän mit 5:1 gegen Thepchaiya Un-Nooh durch. Mit demselben Ergebnis fegte auch Liang Wenbo über Tom Ford hinweg. Einzig in der Partie David Gilbert gegen Mark Joyce war es so richtig eng. Hier konnte sich am Ende Mark Joyce knapp mit 5:4 durchsetzen.

Abendsession 2. Hauptrunde – 20:00 Uhr

Wie auch am Vortag gab es in der Abendsession im Match Ding Junhui  gegen Ricky Walden in jedem Frame ein Break von mehr als 50 Punkten zu bewundern. Darunter auch jeweils ein Century von Ding und Walden. Ding Junhui war am Ende etwas konsequenter in der Chancenverwertung und siegte mit 5:2. Auch Judd Trump wurde seiner Favoritenrolle in seinem Match gegen Joe Perry gerecht und erreichte mit 5:3 das Viertelfinale. Jimmy Robertson, der Titelverteidiger Anthony Hamilton mit 5:1 ausgeschalten hat, konnte sich gegen Gary Wilson mit 5:3 durchsetzen und erreichte ebenso wie Mark Williams, 5:2 gegen Matthew Selt, die Runde der letzten Acht.

Turniertag 3 – 02.02.2018:

Nachmittagssession – 14:00 Uhr (Achtelfinale 2. Teil)

Shaun Murphy zog mit einem 5:1 über Mark Joyce souverän ins Viertelfinale ein. Bemerkenswert war bei diesem Match auch wieder, dass in jeden Frame ein Break von mindestens 50 Punkten gespielt wurde. Xiao Guodong, der zum Mid-Session Interval bereits mit 4:0 in Führung lag, musste nach der Pause lediglich zwei Frames an seinen Landsmann Liang Wenbo abgeben und steht nun ebenfalls im Viertelfinale. Die beiden anderen Achtelfinalpartien waren da schon umkämpfter. Sowohl Ryan Day gegen Mark Davis, als auch Graeme Dott gegen Mei Xi Wen, mussten in den Decider, den sie dann zum 5:4 für sich entscheiden konnten und das Viertelfinale somit komplettierten.

Abendsession - 20:00 Uhr (Viertelfinale)

Mark Williams konnte sich mit einem 5:3 über Jimmy Robertson als erster Spieler der abendlichen Viertelfinalteilnehmer für das Halbfinale qualifizieren.  
Nach den ersten fünf Frames sah es so aus, als würde Judd Trump keine Zeit verlieren wollen um Mark Williams ins Halbfinale zu folgen. Denn zu diesem Zeitpunkt lag er bereits mit 4:1 in Führung. Die Chance den Sack zuzumachen hatte er im sechsten Frame. Nach einem Break von 57 Punkten fiel bei einem Split neben Rot eben auch der Spielball. Ding Junhui nutze seine Chance und verkürzte auf 4:2. Ding holte auch den nächsten Frame ehe sich Judd Trump den hart umkämpften achten Frame zum Matchgewinn sichern konnte.
Das Comeback des Tages gelang Graeme Dott. Zum Mid-Session Interval lag er gegen Xioa Guodong scheinbar aussichtslos mit 0:4 in Rückstand. Doch nach dem Pausentee konnte er die nächsten fünf Frames für sich entscheiden und löste somit das Halbfinalticket.
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich Ryan Day und Shaun Murphy. Auch dieses Match ging in den Decider. Shaun Murphy konnte schließlich den letzten verbliebenen Halbfinalplatz ergattern.

Turniertag 4 – 03.02.2018 - Halbfinals:

Nachmittagssession – 14:00 Uhr (1. Halbfinale)

Drei Chancen brauchte Graeme Dott im ersten Frame des Tages, um diesen mit einer Clearance von 65 Punkten zum 1:0 für sich zu entscheiden. Shaun Murphy konterte im zweiten Frame mit einer 98 zum Ausgleich. Auch im dritten Frame hatten beide Spieler ihre Chancen. Einige schöne lange Einsteiger wurden allerdings nicht mit einer Stellung auf eine Farbe belohnt. Wiederum war es Graeme Dott, der letztlich eine dieser Einsteiger zu einem frameentscheidenden Break von 78 nutzen konnte. In Frame vier war es zunächst auch wieder Graeme Dott, der als erster in die Bälle kam. Ein Kick stoppte ihn dann aber bei 36 Punkten. Diese Chance ergriff nun Shaun Murphy und räumte mit einer 97er Clearance den Tisch zum 2:2 Pausenstand ab.
Graeme Dott, der bis dahin eine 100% Quote bei den langen Bällen hatte, war es folglich auch, der nach dem Mid-Session Interval die erste sich bietende Gelegenheit zu so einer langen Roten nutzen konnte.  Nach dem Lochen des Frameballes und 69 Punkten auf dem Konto, verstellte sich Dott aber und musste aus dem Break aussteigen. Bei noch 67 Punkten auf den Tisch und einer Lücke von lediglich zwei Punkten kam Murphy natürlich nochmal an den Tisch. Dott war es aber, der wiederum die nächste Gelegenheit für sich nutzen und den Frame mit zusätzlichen 16 Punkten endgültig zum 3:2 für sich entscheiden konnte.
Anstoß Murphy und wieder der Versuch einer langen Roten zum Einstieg von Graeme Dott. Nur diesmal nicht von Erfolg gekrönt. Shaun Murphy nutze den liegen gebliebenen leichten Einsteiger zu 55 Punkten, ehe ihn ein misslungener Splitversuch aus den Break warf. Letztlich konnte sich Murphy den Frame doch noch sichern und zum 3:3 ausgleichen.
Im darauffolgenden Frame genau das umgekehrte Bild zu Frame fünf. Nun war es Shaun Murphy, der nach einem missglückten Split bei 69 Punkten keine Fortsetzung des Breaks mehr hatte. Dott benötigte aber schon Snooker und Murphy holte die noch nötigen Punkte nach einem Safe-Fehler Dotts zur 4:3 Führung.
Es sah alles nach einem weiteren Framegewinn für Shaun Murphy aus, ehe er nach 42 Punkten völlig unerwartet eine leichte Rote auf die Mitte an den langen Pfosten setzte. Dott ließ sich nicht lange bitten und glich mit einem Break von 74 Punkten zum 4:4 aus. Doch dieser Frameverlust schien Murphy nicht zu belasten. Gleich den ersten möglichen langen Ball konnte er versenkten. Ein Stellungsfehler auf Schwarz zwang ihn aber bei 52 Punkten aus dem Break auszusteigen. Nicht gut genug allerdings. Graeme Dott wieder mit einer fantastischen langen Roten als Einsteiger. Ein Break von 65 Punkten brachte ihn die 5:4 Führung.  Shaun Murphy schien nun doch angeschlagen zu sein. Der versuchte lange Rote Ball verfehlte deutlich die Tasche und ließ einen halblangen Einsteiger für Dott liegen. Was folgte war perfektes Breakbuilding. Mit einem Century von 121 Punkten zum 6:4 Endstand löste Graeme Dott, der Pocket Dynamo, das Finalticket.

Abendsession – 20:00 Uhr (2. Halbfinale)

Judd Trump ging das Match von Beginn offensiv an. Jedoch fehlte ihm die notwendige Präzision und Mark Williams kam zu seinen Chancen. Konnte er mit der ersten nur 38 Punkte erzielen, so holte er sich mit einer 68er Clearance den Ersten Frame des Abends.
In einem zerfahrenen zweiten Frame mit vielen Fehlern von beiden Spielern, konnte sich letztendlich Mark Williams durchsetzen und auf 2:0 erhöhen.
Richtig flüssig lief es dann im dritten Frame bei Mark Williams. Mit einem Century Break von 109 Punkten konnte er seine Führung auf 3:0 ausbauen.
Der Druck auf Judd Trump wurde nun schon größer. Ein 0:4 gegen einen Mark Williams wäre schon eine große Hypothek gewesen. In diesem Frame aber fielen die langen Roten. Mit zwei Breaks von 51 und 44 Punkten sicherte sich Judd Trump den Frame und ging mit einem Rückstand von „nur“ 1:3 in das Mid-Session Interval.
Ähnlich wie im zweiten Frame wollte keinen der beiden Akteure ein Einstieg in ein höheres Break gelingen. Beiden unterliefen immer wieder Stellungs- oder Lochfehler. Am Ende konnte auch in diesem Frame Mark Williams mehr Punkte sammeln und auf 4:1 erhöhen.
Es war wieder Mark Williams, der als erster in ein Break kam. Nach einer tollen langen Roten und 45 Punkten musste er, nach einem misslungenen Split von Braun, aus dem Break austeigen. Auf die Safe von Williams konterte Judd Trump mit einem Snooker hinter Grün. Mark Williams hatte neben seinem berühmten Unterbauchstoß nun auch den Einhänder als Waffe in seinem Repertoire. Im dritten Versuch mit einer Hand gelang ihm die gewünschte Lösungaus dem Snookers. Allerdings erst nach „Videobeweis“. Judd Trump wirkte etwas von der Rolle. So konnte er auch die Besten sich ihm bietenden Gelegenheiten nicht nutzen. Mark Williams räumte schließlich mit einem Break von 51 Punkten den Tisch zum 5:1 ab.
Ein Abend zum Vergessen für Judd Trump. Hatte er bisher kein Glück, so kam nun auch noch das Pech hinzu. Weiß fällt und Mark Williams kann den Ball in Hand zum Einstieg nutzen. Doch nach 18 Punkten ist das Break schon wieder beendet. Judd Trump mit der Chance. Doch es war wie verhext. Sein Versuch sich Rote von der Bande besser zu stellen misslang und er musste nach 42 Punkten aus dem Break. Obwohl er noch einmal die Möglichkeit zu einem Break von Mark Williams erhielt, klappte einfach nichts mehr. The Welsh Potting Machine, Mark Williams, machte dann mit einem Break von 42 Punkten das 6:1 und den Finaleinzug endgültig klar.

 

Turniertag 5 – 04.02.2018 - Finale:

Nachmittagssession – 14:00 Uhr (ersten 8 Frames)

Zwar hatte Graeme Dott, nach einem versuchten Double von Mark Williams, den Einsteiger auf die Mitteltasche, blieb aber an Gelb hängen und verschoss dann die schwere Braune. Mark Williams nutze die sich bietende Möglichkeit und holte sich mit einem Break von 79 Punkten den ersten Frame des Finals.
Im zweiten Frame brauchte Mark Williams dann mehrere Anläufe und einen Fluke um diesen am Ende zum 2:0 für sich entscheiden zu können.
Williams war es auch, der im dritten Frame als erster in ein Break kam. Bei 56 Punkten verlor er nach einem Split die Stellung und musste mit einer Safe aus dem Break aussteigen. Nach zweimaligen Foul & Miss von Williams ließ er Graeme Dott eine lange Rote an Bande liegen. Ein wirklich schwieriger Ball. Graeme Dott lochte diese aber herrlich und holte sich den Frame mit einem Break von 64 Punkten zum 1:2.
In einem hart umkämpften vierten Frame hatte wiederum Mark Williams das bessere Ende für sich. Beim Endspiel auf den Farben konnte Mark Williams dann mit Blau, Pink und Schwarz die notwendigen Punkte zum Framegewinn holen. Mit 3:1 ging es dann auch in das Mid-Session Interval.
Nach der Pause konnte Mark Williams gleich von der ersten schwächeren Safe von Graeme Dott profitieren und mit einem 79er Break auf 4:1 stellen.
Graeme Dott hatte einfach kein Glück in seinen Aktionen. So hatte er nach einem Split bei 40 Punkten keine Fortsetzung und musste mit einer Safe aussteigen. Allerdings nicht gut genug für Mark Williams. Der eine lange Rote als Einstieg zu einem entscheidenden Break von 66 Punkten zur 5:1 Führung  nutzen.
Graeme Dott wirkte nun sichtlich angeschlagen. Ihm wollte einfach nichts wirklich gelingen.  Nun bekam er, beim einem Rückstand von 19 bei noch 25 verbleibenden Punkten auf den Tisch, seine Chance, verschoss dann aber Braun. Nachdem Williams Braun gelocht hatte, benötigte Dott nun Snooker. Seine Versuche waren aber nicht von Erfolg gekrönt. Mark Williams versenkte Blau und erhöhte auf nun 6:1.
Und zu all dem „Pech“ bei Graeme Dott kam nun auch noch bei Mark Williams das Glück hinzu. Ein Fluke auf Braun hielt ihn im Break. Dennoch musste Mark Williams bei 21 Punkten aus dem Break aussteigen. Das Safe-Duell konnte schließlich wieder Mark Williams für sich entscheiden. Mit einem Century Break von 113 Punkten und einer komfortablen Führung von 7:1 beendete Mark Williams die erste Session des Finales der German Masters 2018.
 

Abendsession – 20:00 Uhr (max. 9 Frames)

Graeme Dott, der eine Herkulesaufgabe vor sich hatte, startete vielversprechend in den ersten Frame der Abendsession, konnte er doch gleich zweimal mit einer klasse langen Roten in ein Break einsteigen. Doch leider konnte er, wie auch schon in der ersten Session, daraus nicht wirklich Kapital schlagen. Nach jeweils 7 und 9 Punkten hatte er keine Fortsetzung mehr und die Breaks waren beendet. Ganz anders Mark Williams. Er zwang Dott, durch eine sehr gute Safety, zu einer riskanten langen Kombination, die er dann auch prompt verfehlte. Den daraus resultierenden Einsteiger konnte Mark Williams an einem offenen Tisch zu einem Break von 66 Punkten und somit zum 8:1 nutzen.
In Frame zehn war alles wie gehabt. Graeme Dott lochte den ersten Ball und wurde für sein Risiko nicht belohnt. Mark Williams dagegen war es dann wieder, der aus seinen Chancen mehr machte. Mit einem  Break von genau 50 Punkten holte er sich verdientermaßen zum zweiten Mal den Titel des German Masters 2018 im BerlinerTempodrom.

Herzlichen Glückwunsch an den "Wiederholungstäter" Mark Williams.

 

Euer Dragonstars Team

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